Warum heißt das Dellenhäule eigentlich Dellenhäule?
Die Landschaftsarchitektur
Das Landschaftsbild im Naturschutzgebiet Dellenhäule ist, wie hier auf dem Foto zu sehen, an vielen Stellen deutlich geprägt von den noch immer sichtbaren „Abbau-Dellen“ des beliebten Dolomitsandes, der von der Landbevölkerung über viele Jahrhunderte als Bausand genutzt wurde.
Laut Ameisenexperten (Dr. Bernhard Seifert) können die hier überwiegend vorkommenden, unterirdisch im Verborgenen lebenden Gelben Wiesenameisen (Lasius flavus) Nestarchitektur an die Umweltbedingungen gut anpassen. Die Nester sind mechanisch sehr stabil und mit verschiedenen Pflanzenarten dicht bewachsen. Auch eine zeitweise drohende Überflutung bei Schneeschmelze, wie sie z.B. im März 2009 vorgekommen ist, können die Nesthügel überleben.
Die Karthäusernelke ist eine ausdauernde und krautig wachsende Pflanze. Ihre Blüten zeigen den typischen Aufbau von Tagfalterblumen: aufrechte Stellung der Blüten, auf denen die Falter gut landen können, leuchtend rote Färbung, was dem Sehvermögen der Schmetterlinge entspricht, enger Röhrenbau und reichlich tief verborgener Nektar.
Die Silberdistel ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und zeichnet sich durch ihre bis zu einem Meter lange Pfahlwurzel aus. Sie ist in Deutschland gesetzlich geschützt und gehört zu den gefährdeten Arten.
Als begeisterter Naturfotograf, der die besondere Ausstrahlung dieser Landschaft seit Jahren genießt, kann ich nicht die Schönheit der Natur feiern, ohne auch über ihre ernsthafte Gefährdung durch ein Straßenprojekt und einer Überweidung nachzudenken.
(Text & Zitat: Hans-Peter Horn, Aalen)
Bilder: Hans-Peter Horn