Der BUND protestiert gegen den geplanten A7-Zubringer bei Ebnat.
Landschaftszerschneidung
Das NSG Dellenhäule befindet sich im größten zusammenhängenden Waldgebiet unserer Raumschaft. Der noch weitestgehend freie Trockentalabzug mit den äußerst sensiblen Landschaftsschutzgebieten Kugeltal, Beurener Tal und mit dem Naturschutzgebiet Dellenhäule mit seiner europaweit bekannten Ameisenstadt sowie das Ebnater Tal sind noch weitgehend von Beeinträchtigungen verschont. Diese hervorragend ausgeprägte, landschaftstypische geomorphologische Karstlandschaft fungiert als ökologischer Ausgleichsraum und dient vielen Menschen als nahezu lärmfreies Erholungsgebiet zur Erhaltung der Gesundheit. An die Talauen angrenzend findet man naturnahe und vielfältig aufgebaute Waldränder als ökologisch und ästhetisch wertvolle Bereiche einer Kultur- und Erholungslandschaft. In unmittelbarer Nähe verläuft ein international bedeutsamer Wildtierkorridor, sowie südlich angrenzend das schöne Landschaftsschutzgebiet Krätzental mit der gut von Wildtieren angenommenen Grünbrücke über die A7.
Hier ist der Lebensraum von streng geschützten Wildtierarten wie der genetisch nachgewiesenen Wildkatze, dem Luchs, der Haselmaus, Greifvogelarten wie Uhu, Rot-und Schwarzmilan, Wanderfalke, Wespenbussard. Auch zahlreiche Fledermausarten wie zum Beispiel Zwerg-, Rauhaut-, Mücken-, Breitflügel-, Mopsfledermaus, kleiner und großer Abendsegler, großes Mausohr, braunes Langohr, Zweifarb-, Wasser-, Wimper- und kleine Bartfledermaus kommen hier vor. Außerdem wurden Brutvogelarten wie Schwanzmeise, Singdrossel, Wintergoldhähnchen, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Zaunkönig, Fitis, Buchfink, Schwanzmeise, Baumpieper, und Spechtarten wie Schwarz-, Grau-und Grünspecht nachgewiesen.
Letztendlich sind aber auch solche einmaligen Naturlandschaften nicht frei von straßenplanerischen Überlegungen. Anlässlich der Straßenplanung B29 neu Röttingen-Nördlingen gibt es auch Diskussionen über weitere Straßentrassen nahe des Naturschutzgebiets Dellenhäule. Eine solche Trasse würde das wertvolle Waldgebiet zerschneiden und auch das Naturschutzgebiet Dellenhäule in Mitleidenschaft ziehen. Die Einmaligkeit dieser Naturlandschaft wäre perdu.
Letztlich muss man sich bei diesen Straßenplanungen vor Augen führen, wie weit die vorliegende Naturlandschaft mit dem Naturschutzgebiet Dellenhäule beeinträchtigt werden soll. Was ist uns wichtiger: eine einmalige Naturlandschaft oder Straßen. Umweltverbände wie der BUND werden diese Argumente – sollten sich die Überlegungen konkretisieren – jedenfalls in ein Verfahren einbringen.
Dieser sinnlosen Zerstörung muss Einhalt geboten werden!
Text: Carl-Heinz Rieger, BUND Ortsverband Aalen
Bild: Hans-Peter Horn
Blick auf das Kugeltal
Bildquelle: Map data © OpenStreetMap contributors, Trassenverlauf aus Machbarkeitsstudie B 29 Röttinger Höhe – Nördlingen Kurzfassung